Definition Preiskalkulation
Die Preiskalkulation ist eine systematische Vorgehensweise, mit der Unternehmen die tatsächlichen direkten Kosten eines Artikels erfassen, die Zuschläge für die Gemeinkosten oder indirekten Kosten berechnen, die Marktpreise berücksichtigen und eine eigene Preisstrategie anwenden können.
Berechnung Preiskalkulation
Artikelkalkulation |
Materialeinzelkosten |
(+) Fremdleistungen |
(+) Materialgemeinkosten |
(=) Materialkosten |
(+) Fertigungslöhne |
(+) Maschinenkosten |
(+) Fertigungsgemeinkosten |
(=) Fertigungskosten |
(+) Sondereinzelkosten der Fertigung |
(+) Entwicklungskosten |
= Herstellkosten |
(+) Verwaltungsgemeinkosten |
(+) Vertriebsgemeinkosten |
= Selbstkostenpreis |
(+) Risiko |
(+) Gewinn |
= Barverkaufspreis |
(+) Skonto |
= Zielverkaufspreis |
(+) Rabatt |
= Listenverkaufspreis |
Marktpreis |
Überdeckung / Unterdeckung |
Anwendung
Wenn man die Preiskalkulation eines Artikels durchführt, verläuft dies in mehreren Schritten.
Artikelkalkulation
Zunächst werden die direkten Materialkosten und die Fremdleistungen und die Mengen festgestellt. Darauf hin fasst man diese Positionen zur Artikelstückliste zusammen. Dann werden die Arbeitsgänge und die Zeiten eines Artikels notiert, damit man einen Arbeitsplan bilden kann.
Man erhält den Selbstkostenpreis, wenn man als nächsten Schritt die Kalkulationszuschläge anwendet.
Wenn die Aufschläge für Risiko, Bonus, Rabatt, Skonto und Gewinn berücksichtigt sind, erhält man den Zielverkaufspreis. Wer mit den Kalkulationswerten einer Teilkostenkalkulation rechnet, kann jedoch noch die Preisuntergrenze des Artikels und den Deckungsbeitrag erkennen.
Marktpreis
Wenn es einen vergleichbaren Artikel gibt, ist es sinnvoll, den Preis des eigenen Artikels mit dem Preis des anderen Produktes zu vergleichen. Ob man eine Über- oder Unterdeckung des eigenen Preises zum Marktpreis feststellt, erhält immer eine Information für eine eigene Preisstrategie.
Preisstrategie
Unternehmen entscheiden sich für Preisstrategien, wenn sie bestimmte Ziele am Markt verfolgen. Dies kann zum Beispiel eine Premiumstrategie, eine Wettbewerbsstrategie oder eine vertriebswegbezogene Strategie sein. Wenn man Verkaufspreise für verschiedene Vertriebswege finden muss, ist es wichtig, dass die Vertriebskostenzuschläge für die verschiedenen Absatzwege richtig ermittelt werden.
Verkaufspreisverbesserung
Wenn man mit der analytischen Berechnung des Verkaufspreises keine ausreichende Kostendeckung erreicht und kein Spielraum für Wettbewerbs- und Preisstrategien besteht, ist es sinnvoll, die Materialkomponenten der Stückliste und die Fertigung anhand des Arbeitsplanes zu überarbeiten. Man kann jedoch auch die Parameter der Artikelkalkulation überprüfen. Dies sind zum Beispiel die Losgrößen, in denen der Artikel gefertigt wird. Es können jedoch auch Ausschussmengen oder Nacharbeit sein. Außerdem sind die Einkaufspreise oder Kurse für Rohstoffe wie Edelstahl, Kupfer, Gold oder für Komponenten wie Halbleiter Parameter, mit denen ein Verkaufspreis stark beeinflusst wird.