Wer an der Ergebnisverbesserung eines Unternehmens arbeitet, fragt sich, was die Quick-Wins sind. Quick-Wins oder Low-Hanging Fruits sind schnell erreichbare und attraktive Ergebnisse, die man in Veränderungssituationen gezielt sucht. Das Interessante ist, dass man mit wenig Aufwand schnelle Resultate mit großer Wirkung erreichen kann. Wer sich auf diese Maßnahmen konzentriert, motiviert nicht nur das Team, sondern das ganze Unternehmen. Das ist wichtig, denn dies nützt für die weiteren Veränderungsaufgaben.
Was sind Beispiele für Quick-Wins oder Low-Hanging Fruits?
Quick-Wins durch differenzierte Kundenbetreuung
Systematische Preisdifferenzierungen für Kunden bringen schnelle Resultate mit großer Wirkung.Wenn man die Kunden nach bestimmten Kriterien in Gruppen einteilt, erreicht man eine nützliche Datenbasis. Mögliche Kriterien sind die erreichte Umsatzklasse, jedoch auch der Betreuungsaufwand, oder die Potentialausschöpfung.
Dies sind die Grundgedanken zu Quick Wins: Damit Veränderungen gelingen, muss ein Unternehmer Maßnahmen auswählen, die einfach umsetzbar sind und darüber hinaus gleichzeitig schnell zu Resultaten führen. Wenn man also bestimmten Kunden aufwandsorientierte Preisaufschläge berechnet, kann man Quick-Winns erzielen. Denn die Maßnahme ist einfach umsetzbar und sie wird rasch zu zusätzlichen Deckungsbeiträgen führen. Dies kommt bei Kleinkunden in Frage, denn sie sind ungeübt im Sortiment und Bestellvorgang und sie verursachen einen hohen Betreuungsaufwand.
Quick-Wins bei Produkten und Varianten
Nicht nur die Kundenstruktur, sondern auch die Produkte und Varianten bieten schnelle Erfolge. Wenn man das Leistungsprogramm oder Sortiment strafft, erreicht man vielfältige Verbesserungen. Die Verbesserungen zeigen sich zuerst in den Deckungsbeiträge der Produkte. Man entlastet jedoch auch die Arbeitsvorbereitung und kann auch die Beständen reduzieren. Daher ist eine systematsiche Produkt- und Preisdifferenzierung sehr wirkungsvoll.
Die Risiken der schnellen Maßnahmen
Verschlanken, Straffen und Verjüngen führt zu den gewünschten schnellen Veränderungen. Wenn man Kunden differenziert behandelt und mit erhöhten Preisen zu betreuen birgt Gefahren. Es ist notwendig, das der Vertriebsleiter und der zuständige Vertriebsmitarbeiter Einfluss auf Preismaßnahmen gegenüber Kunden nehmen können. Es ist aber auch wichtig, dass sinnvolle Maßnahmen nicht zerredet werden, weil die Sorge besteht, dass Konflikte aus den Veränderungen entstehen. Die Gefahr ist groß, dass das Mitspracherecht die möglichen Erfolge verhindert. Dies trifft auch auf das Leistungsprogramm oder das Sortiment zu.
Was sind keine Quick-Wins?
Wenn man in Unternehmen an Veränderungen arbeitet, trifft man auch auf die großen Arbeitspakete. Dies sind die „Big Jobs“. Manchmal geht es darum, Fürstentümer in der Kompetenzregelung aufzulösen. Jedoch oft soll man für eine Ergebnisverbesserung insbesondere die umständlichen und instabilen Prozesse oder unangemessene Kapazitäten und Budgets verbessern. Damit ein Team solche großen und komplexen Aufgaben bewältigen kann, braucht es zuvor Erfolgsgeschichten und viel Anerkennung. Mit anderen Worten, man braucht zuerst die wichtigen Quick Wins.
Gelegentlich stellen sich jedoch auch Veränderungsaufgaben, die wenig Einsatz fordern, aber auch und wenig Wirkung bieten. Diese Maßnahmen werden allerdings kaum wahrgenommen sie bleiben unauffällig und taugen höchstens, um Lücken zu füllen.
Manche Veränderungsaufgaben kommen jedoch einem Kampf gegen Windmühlen gleich. Sie sind genau das Gegenteil von Low-Hanging Fruits, denn sie verursachen einen unüberschaubaren Aufwand und die Wirkung ist unsicher und gering.