Eine Umfrage von Bitkom, dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., gibt Aufschlüsse über die Bedeutung und Einsatzbereiche der Datennutzung in deutschen Unternehmen. Die Umfrage wurde im Juli 2020 bei 503 Unternehmen, die mindestens 50 Mitarbeiter beschäftigen, durchgeführt. Die Themen waren hierbei die Bedeutung und der aktuelle Umfang sowie die Unternehmensbereiche und Einsatzgebiete der Datennutzung.

Die Bedeutung der Datennutzung nimmt zu

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Die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen (85%) stuft die Bedeutung der Datennutzung als groß oder sehr groß ein. Bis zum Jahr 2022 sehen diese hohe Bedeutung 91% der Unternehmen.

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Auch der generelle Umfang der Datennutzung ist in deutschen Unternehmen inzwischen verbreitet. Bereits 92% der Unternehmen sammeln, analysieren und nutzen Daten intern.

Zusammengefasst ist die große Mehrheit der Unternehmen dieser Größenordnung bereits von dem neuen Trend überzeugt. Das Thema Datennutzung ist somit kein kurzzeitiger Hype, sondern bietet neue Möglichkeiten, von denen Unternehmen profitieren können. Daten werden inzwischen als das „Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet, Digitalisierung wird zunehmend ein entscheidender Faktor für den unternehmerischen Erfolg sein.

Datennutzung findet vor allem im Bereich der internen Prozesse statt

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Einsatzbereich: interne Prozesse

Aus den Fragen zu den Einsatzbereichen wird erkenntlich, dass die Datennutzung vor allem im Bereich der internen Prozesse stattfindet. So sammeln und analysieren 74% der Befragten die Daten für Zwecke im Bereich des Personaleinsatzes und 64% für die Finanzplanung und Liquiditätssteuerung. Der Grund hierfür könnte sein, dass für diese Teilbereiche bereits etablierte Softwarelösungen existieren, beispielsweise für die Einsatzplanung, Zeiterfassung, Reisekosten oder Rekrutierung. Auch im Bereich Finanzen und Liquidität lassen sich aus den vorliegenden Buchhaltungsdaten, beispielsweise in Verbindung mit dem Online-Banking oder weiteren ERP-Systemen unkompliziert Daten sammeln und oft integriert und in Echtzeit analysieren. Denn diese Daten sind meist strukturiert, was die Verarbeitung erleichtert und folglich sind quantitative Analysen möglich. Es gibt darüber hinaus eine breite Auswahl an Software, die Verarbeitung ist standardisiert und lässt sich unabhängig von Branche, Größe oder Struktur des Unternehmens anwenden.
Die vorbeugende Wartung ist dagegen bei nur 27% der Unternehmen datengetrieben.

Einsatzbereich: Kunden und Wettbewerber

Im Bereich Kunden und Wettbewerber ist die Datennutzung hingegen weniger etabliert. Zwar analysieren 48% der Unternehmen ihre Bestandskunden, dagegen akquirieren nur 35% ihre Neukunden mit dieser Systematik. Dies könnte damit zusammenhängen, dass für Bestandskunden Daten aus der OPOS-Buchhaltung oder verbreiteten CRM-Systemen vorliegen, deren Anwendung leicht und alltäglich ist. Es erfolgt zudem eine regelmäßige Datenpflege. Die Akquise von Neukunden erfordert jedoch zeitintensive Recherche oder kostenintensive Datenbeschaffung. Bei dem Vergleich mit Wettbewerbern ist die Datennutzung bei nur 17% der Unternehmen verbreitet. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass in diesen Bereichen Systematik aufgebaut werden kann, um weitere Potentiale zu nutzen.

Einsatzbereich: Weiterentwicklung des Unternehmens

Für Zwecke der Weiterentwicklung des Unternehmens steht die Datennutzung noch am Anfang. So nutzen nur 18% der Unternehmen Daten für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. 15% der Befragten simulieren Betriebsabläufe oder erstellen Modellrechnungen mithilfe von Daten. Der Anteil sinkt weiter bei der Entwicklung datengetriebener neuer Geschäftsmodelle (12%) und bei der Nutzung für Forschungszwecke (8%). Diese Bereiche sind in den Unternehmen typischerweise unstrukturiert und äußerst individuell. Es existieren keine standardisierten Lösungen, Methoden müssen auf die Struktur und Strategie des Unternehmens angepasst werden. Oft sind Kreativität und interdisziplinäre Teamarbeit gefragt. Außerdem stammen die Daten und Informationen aus unterschiedlichen Quellen und müssen zunächst vereinheitlicht und in Beziehung zueinander gesetzt werden.

Unser Fazit: zukunftsgerichtete und externe Datenanalysen sind die neue Herausforderung

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass das Potential für die Datennutzung in den Unternehmen groß ist. Deutlich wird auch, dass die Datennutzung für vergangenheitsbezogene und interne Analysen verbreiteter ist als Prognosen und Analysen aus externen Quellen und in externe Richtungen. Die Bedeutung, Einsatzmöglichkeiten und Methoden werden in Zukunft umfangreicher. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen kann eine Strategie zum Umgang mit verfügbaren Daten helfen. Dies erfordert jedoch Zeit, die bei den operativen Prozessen fehlt. Statista folgert: „viele Firmen verschenken das Potential von Daten“. Hier kann ein Sparringpartner helfen, der den Überblick behält und neue Impulse gibt. Was ebenso fehlt, sind Standards, beispielsweise umfassende Rahmenbedingungen praktikable Auswertungsmethoden. Bitkom hat hierzu Fallbeispiele zum Thema „Big Data im Praxiseinsatz“ veröffentlicht und plädiert für die Kommunikation von Erfahrungen und Best Practices bei der Datennutzung. Denn die Bedeutung der Datennutzung in deutschen Unternehmen ist klar, die Einsatzbereiche sind noch ausbaufähig.

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