Definition Maschinenlaufzeit
Die Maschinenlaufzeit ist die Zeit, die eine Maschine tatsächlich läuft. Man unterscheidet zwischen der täglichen, der monatlichen und der jährlichen Maschinenlaufzeit. Dabei bezieht man sich jedoch stets auf einen Durchschnitt einer längeren Zeitspanne. Die Ist-Laufzeit einer Maschine kann man beispielsweise durch eine Maschinendatenerfassung oder durch manuelle Aufschriebe ermitteln. Die geplante Maschinenlaufzeit errechnet man aufgrund der erwarteten Gegebenheiten der Nutzung.
Berechnung der Maschinenlaufzeit
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1. Maschinenzeit berechnen
Die Maschinenzeit ist die Zeit, die eine Maschine grundsätzlich laufen könnte, wenn sie ständig in Betrieb wäre. Dies sind 365 Tage mit 24 Stunden, also 8760 Stunden jährlich. In einer langfristigen Betrachtung kann man auch berücksichtigen, dass es Schaltjahre gibt.
2. Stillstandzeit berechnen
Nutzungsbedingte Stillstandzeiten sind Zeiten, an denen grundsätzlich an einem Tag nicht gearbeitet wird. An dieser Stelle wirkt beispielsweise das Schichtmodell. Die Feiertage, an denen eine Maschine nicht genutzt wird, haben dabei die gleiche Auswirkung, sie fließen in die Stillstandzeiten ein.
Betriebsbedingte Stillstandzeiten entstehen zum Beispiel durch Instandhaltung, Betriebsversammlungen, Krankheitszeiten des Bedieners ohne Vertretung, Urlaubzeiten des Bedieners ohne Vertretung, Betriebsferien und Brückentage.
Die Betriebe nutzen in der Regel Erfahrungswerte für die betriebsbedingten Stillstandzeiten. Diese können zum Beispiel Prozentwerte in Bezug auf die Maschinenzeit sein. Es ist ebenso verbreitet, mit Planwerten zu rechnen. Beispielsweise kann man jede Woche mit 2 Stunden für die generelle Anlagenwartung oder für die Reinigung kalkulieren. Wenn diese Arbeiten nach dem regulären Einsatz der Anlage durchgeführt werden, muss man diese jedoch nicht als Stillstandzeiten berücksichtigen.
3. Maschinenlaufzeit berechnen
Die Maschinenlaufzeit ist die Maschinenzeit abzüglich der Stillstandzeiten.
Die Maschinenzeit in einem Einschichtbetrieb beträgt in einem Beispiel 2.920 Stunden.
Um die Stillstandzeiten zu ermitteln, kann man die Samstage und Sonntage sowie durchschnittlich 11 Feiertage und 3 Brückentage sowie Betriebsferien von 5 Werktagen abziehen. Dies sind folglich 123 Tage pro Jahr mit grundsätzlich 8 möglichen Stunden oder 984 Stunden pro Jahr.
Aufgrund des Fachkräftemangels kann die Maschine während der Urlaubszeit (30 Tage) des Anlagenbedieners nicht laufen, ebenso wenig an den durchschnittlichen 10 Krankheitstagen. Die Stillstandzeiten erhöhen sich um 40 Tage mit jeweils 8 Stunden, also um 320 Stunden. Die Anlagenwartung erfolgt nach der regulären Betriebszeit und muss nicht berücksichtigt werden. Instandhaltungen und Störungen führen zu durchschnittlich 32 Stunden im Jahr.
Die Maschinenlaufzeit für diese Anlage beträgt bei Normalbeschäftigung 1.584 Stunden pro Jahr.
4. Maschinenlaufzeit in der Geisterschicht berechnen
In vielen mittelständischen Unternehmen besteht nach wie vor ein Mangel an Fachkräften, die Maschinen einrichten können. Aus diesem Grund arbeiten die Maschinen in die Nacht hinein ohne Bediener oder Aufsicht. Bei manchen Maschinen und Verfahren, beispielsweise dem Erodieren, dem Schleifen, dem Fräsen oder dem Drehen auf Langdrehautomaten mit Stangenlader kann die Arbeitsvorbereitung durch sinnvolle Arbeitsplanung täglich 3 bis 6 zusätzliche Stunden an Maschinenkapazität erreichen. In dem oben genannten Beispiel erhöht dies die Kapazitäten um 840 Stunden.
Die berechnet man wie folgt:
365 Kalendertage (-) 104 Samstage/Sonntage (-) 11 Feiertage (-) 30 Urlaubstage (-) 10 Fehltage wegen Krankheit =
365 Kalendertage (-) 155 Fehltage Tage = 210 Tage mit Geisterschicht mit durchschnittlich 4 Stunden = 840 Stunden pro Jahr.
Anwendung der Maschinenlaufzeit
Die Maschinenlaufzeit ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Maschinenstundensätze. Die maschinenabhängigen variablen Kosten und die Fertigungsgemeinkosten werden durch die Maschinenlaufzeit bei Normalbeschäftigung dividiert, damit man den Maschinenstundensatz erhält.